Für die Präsentation von Akris im Textilmuseum St.Gallen wurde eine Ausstellungsarchitektur entwickelt, die wechselnde Rollen zwischen Mode und Architektur spielt. Sowohl im Gebäude, als auch den Kleidern findet sich ein Prozess der Formfindung, den die Ausstellungsarchitektur sinnlich und überraschend infiltriert.
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Das Textilmuseum wurde 1886 im Zeitgeist der Arts and Crafts konzipiert und nach dem Vorbild des Museums für angewandte Kunst in Wien (heute MAK) erbaut. Dessen Gebäudetektonik regte eine
Ausstellungsdramaturgie an, die sich auf Gottfried Sempers Architekturtheorien bezieht: Die materielle Stofflichkeit im Parterre, die kulturgeschichtliche Techne im Piano Nobile und die künstlerische
Individualität im Dach. Das grosszügige, zentrale, dreiläufige Treppenhaus inszeniert als Laufsteg diese aufsteigende Dramaturgie, führt die Besucher von einer Kollektion zur nächsten und verbindet alle Museumsräume. Dort ermöglicht das Raumprinzip des Mushroom - eine Art Raumblase - spielerisch verschiedenartigste Innen- und Aussenräume zu erzeugen, den Kontext situativ ein- und auszublenden und unerwartete Displaysituationen zu erzeugen. Die Ausstellungsarchitektur osziliiert in ihrer schneeweissen Materialität zwischen Museumsarchitektur und Modeexponat, um sowohl
Raum, Objekt, Display oder gar Exponat selbst zu sein.
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