Situation
Das Bruggerhorn befindet sich in der Gemeinde St. Margrethen im Ostschweizer Rheintal. Landschaftliche, politische und infrastrukturell gewachsene Linien prägen die Umgebung und definieren die Erholungszone am Badesee: Rhein und Binnenkanal, Auto- und Eisenbahn und die Landesgrenze zu Österreich umzeichnen das Strandbad und den Campingplatz.
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Der Perimeter wird als eine Art Landzunge, im stark heterogenen Kontext aus Industrie-, Gewerbe-, Landwirtschafts- und Wohnzone, verstanden. Eine vielfältige Vegetation aus Schilf, Hecken, jungen und alten Bäumen umgibt das Bruggerhorn und lässt – im Zusammenspiel mit der konstruierten Topografie – nur seltene Blicke in die gebaute Umgebung frei.
Struktur und Material
Das Schilfdach, die Stampflehmwände und die Stützen aus Sichtbeton bilden die Gebäudehülle und verstehen sich als primäre Bauteile respektive Materialien. Im Gebäudeinnern wie auch an der Fassade ist ein durchlaufender Rhythmus erkennbar, welcher den Grundriss definiert. In den Längsfassaden vermag diese Perforation die Grenze zwischen Gebäudeinnerem und Parklandschaft beinahe aufzulösen und vermittelt eine starke Zugänglichkeit und Öffentlichkeit.
Das Schnittbild und die Materialität des Gebäudes versprechen eine sanfte Lichtstimmung, eine anregende haptische Wahrnehmung und ein angenehmes Raumklima.
Nutzung und Erschliessung
Die programmatische Dreiteiligkeit – Camping, Gastronomie und Strandbad – wird durch zwei lückenartige Zwischenräume im Ensemble sichtbar: Der durchgehende Rhythmus wird unterbrochen und dann weitergeführt. Die Zwischenräume schaffen einerseits den öffentlichen Zugang zum Strandbad und andererseits den personellen Zugang und die Anlieferung. Die südliche Stirnfassade bildet den Auftakt des Campingplatzes.
Die Räumlichkeiten für die Besucherschaft sind mehrheitlich im Erdgeschoss angeordnet und erschliessen sich entlang den beiden Längsfassaden. Der Speisesaal (Restaurant) und der Aufenthaltsraum (Camping) geniessen die hohe Untersicht des Firsts und das Tageslicht von Osten und Westen. Lager- und Nebenräume finden sich im Dachraum.
Der Grundriss sucht entsprechend dem Raumprogramm eine ausgeprägte Direktheit; grosse Raumsequenzen werden gemieden. Die Konsequenz dieses Erschliessungssystems resultiert in einer optimalen Orientierung der Besucherschaft und des Personals.
Project Details